Die tägliche Gute Nacht Geschichte
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: Valentina und der Raum mit den vielen Türen. Valentina ist ein ganz normales Mädchen. Valentina freut sich. Denn in dieser Woche sind Ferien. Gestern hatte sie schon frei und heute hat sie auch frei. Und heute ist ein großer Traum von ihren Erfüllungen gegangen, denn Papa hat ihr versprochen, einen Tag in den Ferien darf sie mit in Papas Arbeit. den ganzen Tag. Aber nicht nur um rumzusitzen, sondern auch um zu helfen. Und das hat Valentina ganz schön aufgeregt in den letzten Tagen. Und zwar positiv. Sie wollte wissen, wie es so ist, wenn man arbeitet. Valentina geht in die erste Klasse. Und Arbeiten ist doch bestimmt viel aufregender als zur Schule zu gehen. Und Schule ist schon relativ aufregend. Man lernt ja so viel, gerade in der ersten Klasse. Papa arbeitet in einem Baumarkt. Dort gibt es alles zu kaufen, was Handwerkerinnen und Handwerker brauchen, die Häuser bauen oder die Dinge reparieren. Oder die vielleicht auch was für den Garten brauchen, denn es gibt auch Blumen und Werkzeuge und ganz viel andere Sachen, viel zu viel Dinge, von denen Valentina überhaupt keine Ahnung hat und die sie überhaupt nicht interessieren. Nur zwei Rekale findet Valentina richtig spannend. Und zwar die mit den Spielsachen für den Garten. Das hätte Valentina auch gern. So ein Tor, das man sich im Garten aufbauen kann zum Fußball spielen. Oder noch besser, einen Swimmingpool. Den hätte Valentina auch gerne. Und dabei gibt's den im Baumarkt bei Papa. Naja, vielleicht bekommt sie den ja irgendwann einmal. Jetzt hilft sie Papa. Papa arbeitet blöderweise nicht bei den Pools und auch nicht bei den Kinderspielsachen, sondern in der Holzabteilung. Ja, man kann Holz kaufen in sämtlichen Größen, in sämtlichen Formen, als Bretter, als Leiste oder auch als Stange. Was man mit so viel Holz wohl machen kann? Vielleicht Baumhäuser bauen, denkt sich Valentina. Papa redet gerade mit einem Menschen, der wohl eine Tür kaufen will, und sie gehen in die Türen-Ausstellung. Valentina geht mit. Es sieht fast aus, wie in einem Spiegelkabinett. Ein Raum mit vielleicht hundert Türen, vielleicht sogar zwei hundert Türen. Man könnte sich glatt verlaufen, wenn es hinter den Türen weiter ginge. Die Türen gehen zwar auf und zu, aber hinter der Tür ist eine Wand und kein Raum. Das verwirrt Valentina. Es ist eben nur eine Türenausstellung. Man kann sich also Türen anschauen, aber nicht durchlaufen. Für Valentina ergibt das gar keinen Sinn. In diesem Baumarkt passieren wohl auch komische Dinge. Der Tag vergeht aber wie im Nu. Und am Abend, als Valentina im Bett liegt, denkt sie wieder an diese Türenausstellung. Türen, die nirgendwo Wie schön wär's doch, wenn diese ganzen Türen irgendwo hinführen würden. Als Valentina die Augen schließt und anfängt zu träumen, nimmt sie den Raum der Türen mit in ihren Traum. Und in diesem Traum führen die Türen auch nicht nirgendwo hin, sondern irgendwo hin. Man macht eine Tür auf, und man weiß gar nicht, wo man landet. Vielleicht in Australien, um ein Känguru zu streicheln. und öffne mal die nächste Tür, dann ist man vielleicht irgendwo an der Ostsee am Strand und man kann einfach baden gehen. Und bei der nächsten Tür, da landet man bei Oma und Opa im Garten. Und die übernächste Tür, na die geht vielleicht direkt bis zum Pool. Dann hätte sich das mit dem Pool auch geklärt, denn der muss unbedingt zu Valentina. Am besten. in den Garten und am besten ohne Tür, dass sie ganz schnell hinkommt. Der Raum mit den vielen Türen hat Valentina auf spannende Ideen gebracht. Wenn sie das nächste Mal mit in den Baumarkt ist und Papa bei der Arbeit besucht, dann wird sie mal wirklich kontrollieren, ob die Türen nirgendwo hinführen. Vielleicht gibt es ja noch eine Geheimtür. Valentina weiß genau wie du. Jeder Traum kann in Erfüllung gehen. Du musst nur ganz fest dran glauben.